Wissenswertes

Geschichte des Fussballsports

Ursprünglich stammt das Spiel mit dem runden Leder aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. aus China. Die damalige Spielform (“Tsu Chu”) ist mit der heutigen aber nicht identisch. Daraus entwickelte sich bei den Ägyptern (1900 v. Chr.), Griechen und Römern, sogar den Azteken, Indianern und Japanern (“Kemari”, um 567 n. Chr.) ein Ballspiel, was mit Hand und Fuß gespielt wurde, das heutige Fußballspiel und Rugby. In England wurden diese beiden Sportarten im Jahre 1831 erstmals durch Regeln getrennt. Im Jahre 1862 wurden die “Cambridge-Regeln” geboren. Sie stellen die Basis der heute gültigen Regeln dar. im Jahr 1878 wurde der erste deutsche Verein, FV Hannover, gegründet. Der erste österreichische Fussballverein wurde 1894, First Vienna FC 1894, gegründet. Ab 1885 gab es die ersten Profis in England. 1903 fand die erste deutsche Meisterschaft statt, 1911 das erste österreichische Meisterschaftsspiel in der Ersten Klasse.

Organisation

Der Fußball lässt sich in zwei Bereiche unterteilen: in den Junioren- und Seniorenbereich. In der untersten Liga bei den Senioren ist die Kreisliga C, darüber Kreisliga B, Kreisliga A, Bezirksliga, Landesliga, Verbandsliga, Oberliga, Regionalliga, 2. und 1. Bundesliga. Für die Organisation der Ligen ist der Deutsche Fußball Bund (DFB), gegründet im Jahre 1900, verantwortlich. Für Europa ist die Union of the European Football Associations (UEFA) zuständig. Der Weltverband ist die Federation Intemationale de Football Association (FIFA).

In Österreich ist die Bundesliga die höchste Spielklasse, danach folgen die Erste Liga, die Regionalligen und die Landesligen. Darunter sind die einzelnen Bundesländer oft unterschiedlich organisisert. Es gibt Oberligen, Unterligen, Gebietsligen und diverse weitere Klassen. (Darstellung des Ligenzuges in der Steiermark.)
Beispiel: Ligenzug der Steiermark

Das Spielfeld

Ein typisches Fussballspielfeld ist rechteckig und muss zwischen 45m und 90m breit und zwischen 90 und 120m lang sein. Weiters müssen sich zwei Tore, zwei Strafräume (16er), zwei Tormannbereich (Fünfer), vier Eckfahnen, eine Mittellinie und ein Mittelkreis darauf befinden. Die Abmessungen eines typischen Tores sind, 7,32m (acht Yards) breit und 2,44m (acht Fuß) hoch. Die Tore sind heutzutage aus stabilem und korrosionsbeständigem Aluminiumlegierungen gefertigt und werden in Betonfundamente im Boden verankert.

Fußball-Spielfeld, USV Sankt Andrä

Fußball-Spielfeld, USV Sankt Andrä

Regeln

Spielziel

Das auf den ersten Blick einfach erscheinende Spiel, wird durch klare und strenge Regeln bestimmt.  Ziel ist es, der gegnerischen Mannschaft, so viele Tore wie möglich zu schießen und somit das Spiel am Ende für sich zu entscheiden. Eine Mannschaft besteht aus 11 Spielern (10 Feldspieler und 1 Torwart). Der Ball steht im Zentrum des Geschehens. Er steht im permanenten Blickpunkt.

Regelvollstrecker

Damit auf dem Spielfeld die Regeln entsprechend eingehalten werden und um Verletzungen durch unfaires und “faules” Spiel zu verhindern, gehört heute eine übergeordnete Persönlichkeit, der Schiedsrichter, dazu. Seine hauptsächliche Aufgabe ist es, über die Regelanwendung auf dem Spielfeld zu entscheiden und Regelverstöße zu ahnden, die Beleidigung seiner Person durch einen Spieler oder den Trainer kann sogar zum Ausschluss vom Spiel führen. Er darf keine Mannschaft bevorzugen.

Handspiel

Die bekannteste und zugleich wichtigste Regel des Spiels ist es, dass der Ball von den Feldspielern ausgenommen beim Einwurf vom Spielfeldrand niemals den Arm bis einschließlich Schulter berühren darf. Nur dem Torwart ist es erlaubt, den Ball im eigenen Sechszehnerraum in die Hand zu nehmen, um das Erzielen von Toren der gegnerischen Mannschaft zu verhindern oder um einen kraftvollen Abstoß aus der Hand vornehmen zu können.

Das “faule Spiel”

Ein Foulspiel am Gegner ist vom Schiedsrichter strikt zu ahnden. Das Resultat ist ein so genannter Freistoß (direkt oder indirekt) für die andere Mannschaft bestraft, wobei man hier noch differenzieren muss zwischen absichtlichem und unabsichtlichem Foulspiel oder gefährlichem Spiel. Darüber hinaus kann der Schiedsrichter wegen Vorteil (die Mannschaft behält trotz Foul am ballführenden Spieler den Ball und kann die Aktion fortführen) nicht unbedingt pfeifen muss.

Das Abseits

Was du schon immer über das Abseits wissen wolltest, dich aber noch nie zu fragen getraut hast!

Die Grafik zeigt die möglichen Abseitstellungen im Fussball

Fussball-Abseitsstellung

Beim Fußball befindet sich ein Spieler in Abseitsstellung, wenn er (im Moment der Ballabgabe) näher an der gegnerischen Torlinie ist als der Ball und zwei Gegner, außer,

er befindet sich in seiner Spielhälfte, der Ball wurde zuletzt vom Gegner gespielt oder direkt nach Einwurf, Eckstoß, Abstoß.

In der Schule

Beim Schulsport, wo das Spiel meistens entweder in der Halle oder im Freien auf dem Gummiplatz stattfindet, ist die Spieleranzahl beider Mannschaften reduziert. Die allseits bekannte, doch nur von wenigen verstandene Abseitsregel fällt weg, genauso wie oft der Schiedsrichter. Daher ist besonders “Fair-Play” gefragt!

Tipps für die Praxis – aller Anfang ist schwer

Bist du an Fußball interessiert oder willst du das Fußballspielen erlernen, schließ dich einem Verein an. Je früher du mit dem Fußballspielen beginnst, desto besser ist deine Lernkurve. Die Grundvoraussetzungen für das Fußballspiel sind die Ballannahme und die Ballabgabe. Die Kontrolle des Balles (Ballgefühl) spielt eine sehr wichtige Rolle. Die psychischen und körperlichen Fertigkeiten eines jeden Spielers müssen trainiert werden. In einem Spiel über 90 Minuten geht jeder Spieler bis an seine Belastungsgrenze, daher ist die Motivation, die Bereitschaft zu fairem Kampf in Verbindung mit großer Spielfreude besonders wichtig.

Der ideale Spieler

Der ideale Spieler kann sowohl in der Abwehr als auch im Sturm spielen, da im modernen Fußballspiel auf jeder Position Abwehr- und Angriffsaufgaben erfüllt werden müssen. Er muss sich auch gut in eine Mannschaft einfügen können. Und viele wichtige Faktoren, wie Disziplin, Schusskraft, Treffgenauigkeit oder Ausdauer sind gefragte Eigenschaften bei einem Fußballer.

Kleidung und Utensilien – Was brauche ich?

Zum Fußballspielen im Allgemeinen benötigt man ein den Regeln entsprechendes Spielfeld, zwei Tore und einen Ball, der am besten aus impräg­niertem Leder bestehen sollte. Der Umfang des Balles beträgt 68 – 71 cm, sein Gewicht 396 – 453 g. Es ist ratsam, spezielle Fußballschuhe zu tragen, die für den jeweiligen Belag geeignet sind, auf dem man spielt. Wenn man einer Vereinsmannschaft angehört und ein wichtiges Spiel (Meisterschafts- oder Pokalspiel) bestreitet, muss jede Mannschaft eine einheitliche Spielkleidung (Trikot, Hose und Stutzen) tragen, die sich farblich von der der anderen unterscheidet. Die Torhüter müssen von den Feldspielern unterschieden werden können.

USV-Tipp! Man sollte auf jeden Fall gute Schienbeinschoner benutzen, da wichtige Spiele meistens mit sehr viel Einsatz und Kampf geführt werden und man leicht einen Tritt gegen das Schienbein bekommen kann.

Taktik

Taktik ist das zielgerichtete planvolle Verhalten eines einzelnen, eines Mannschaftsteils oder einer ganzen Mannschaft. Mit Hilfe der vom Trainer bestimmten Taktik ist es auch schwächeren Mannschaften möglich, durch angepasste Spielform den Gegner zu besiegen. Die hier am häufigsten angewendeten Taktiken sind:

Vom Publikum ungern gesehene Zeitverzögerungstaktik.

Eine den Gegner unterlegene Mannschaft wird, um nicht vorzeitig in Rückstand zu geraten, eine möglichst defensive Taktik anwenden, das heißt, dass die Abwehrkette besonders verstärkt wird und der Angriff somit meist nur mit einem Spieler besetzt wird.

Eine vom Trainer oftmals angewendete Methode ist die Kombination zweier verschiedener Taktiken, um somit selbst mit einer starken Abwehrkette ein Tor erzielen zu können. So zum Beispiel die Kombination aus Defensiv- und Kontertaktik.

Unter einem Konterangriff versteht man das Abfangen des gegnerischen Angriffs, um den sofortigen Gegenzug durch die schnelle Überbrückung des Mittelfeldes einzuleiten, wobei hier der Überraschungseffekt eine wichtige Rolle spielt, da in einer solchen Situation die Abwehr des Gegners meist nicht genügend Zeit zur Verfügung hat, sich neu zu staffeln.

Häufig ist die komplette Mannschaft von der ausgewählten Taktik des Trainers betroffen und verhält sich demzufolge auf dem Spielfeld entsprechend. Es ist jedoch möglich, dass einige Spieler im taktischen Programm eine besondere individuelle Rolle spielen, denn sie werden vom Trainer für eine so genannte Individualtaktik ausgewählt, was bedeutet, dass jeder einzelne Spieler eine besondere Aufgabe erhält, welche sich eindeutig von seinen darüber natürlich informierten Mitspielern unterscheidet.

So ist ersichtlich, dass die Taktik beim Fußballspiel eine oftmals entscheidende Rolle spielt. Das taktische Vorgehen und Verhalten ermöglicht also jeder Mannschaft, einen noch so starken Gegner in einer spielerischen Auseinandersetzung zu besiegen.

Muskelgruppen

Beim Fußballspiel benötigt man natürlich vor allem kräftige Beinmuskulatur. Der Quadriceps femoris, der vierköpfige Oberschenkelmuskel (Beinstrecker) ist der größte Muskel vorne im Oberschenkel und wird beim Pass oder Torschuss gebraucht. Ein ebenfalls sehr wichtiger Muskel ist der Solens, der kräftige Wadenmuskel, der den Stand des Spielers garantiert. Diese beiden Muskelgruppen sollten durch Krafttraining verstärkt trainiert werden. Der Oberkörper (Bauch- und Rückenmuskulatur gleichermaßen!) sollte beim Krafttraining nicht vernachlässigt werden. Bei einem Zweikampf ist ein robuster Körperbau sehr wichtig. Muskeln, die trainiert werden, müssen gedehnt und gelockert werden. Man sollte das Krafttraining hier jedoch nicht übertreiben, da man sonst Defizite in der Beweglichkeit, Wendigkeit und beim Ballgefühl in Kauf nehmen muss.

Training

Vor jedem Training muss man sich unbedingt aufwärmen, damit keine Verletzungen entstehen und die Muskeln wirklich leistungsfähig sind. Durch Training wird das Gleichgewicht zwischen Leistungsfähigkeit und Leistungsan­forderung bis an die biologischen Grenzen hergestellt. Zu lange oder zu kurze Pausen können die Effektivität eines Trainingsreizes völlig verhindern. Die Pause darf also weder zu kurz bemessen sein, weil sonst der günstigste Zeitpunkt noch nicht erreicht ist, noch darf sie zu lange hinausgezögert werden, weil sonst wichtige Momente ungenützt verstreichen.

Der neue Trainingsreiz muss also möglichst genau in der Phase liegen, in der es zur so genannten Superkompensation kommt ( 24 – 48 Std.).

Beim Krafttraining sollte man vor allem die Schnellkraft trainieren. Das Gewicht sollte langsam von einem kleinen Gewicht aus gesteigert werden, wobei man auch darauf achten sollte, dass so viele Wiederholungen wie möglich gemacht werden.

Die Schnelligkeit sollte man durch Sprints mit 6 -10 Wiederholungen und lohnenden großen Pausen trainieren.

Ausdauertraining: Dafür sind Übungen geeignet wie Waldläufe, die man auch mit Tempowechselläufen verbinden kann: Beim Ausdauertraining kommt es darauf an, dass man regelmäßig, zwei bis dreimal pro Woche eine bestimmte Zeit (mindestens 30 Min., Puls 120 – 160 ) trainiert, um eine Wirkung zu erzielen. Mit der Zeit kann man Trainingsdauer und -intensität erhöhen, wenn sich der Körper an die Belastung gewöhnt hat und so eine größere Wirkung erreicht wird.

Merke! Das Training verbessert Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit, entwickelt die Muskulatur, fördert Ausdauer und Schnelligkeit und erhöht die Reaktionsgeschwindigkeit. Training verbessert aber nicht nur die sportliche Leistungsfähigkeit, sondern insgesamt Wohlbefinden und Gesundheit!

Persönlichkeiten

Wie in anderen bekannten Sportarten, so gibt es auch im Fußball einige herausragende Persönlichkeiten, die den Publikumsmagneten Fußball entscheidend geprägt haben. So ist zum Beispiel in Deutschland, gar auf der ganzen Welt, Franz Beckenbauer eine Erscheinung, die jeder auch heute noch mit dem Fußball assoziiert, wobei er nicht nur als Star in der Geschichte des deutschen Fußballs angesehen wird, sondern gleichermaßen eine Vorbildfunktion für Jugendliche in seiner aktiven Zeit verkörpert hat.

Heute, sowie in vergangenen Tagen, machen Spieler wie Pele, Maradonna und beispielsweise der holländische Ex-Nationalspieler Marco van Basten für das ständig wachsende Publikum dieses Spieles den Fußball immer wieder interessant, indem sie auf dem Spielfeld durch technische Raffinessen brillieren und in den Medien durch teilweise sehr provokante Äußerungen für Aufmerksamkeit sorgen. Oftmals wird jedoch das zunehmend jüngere Publikum von seinen prominenten Idolen enttäuscht, da diese durch negatives Verhalten in die Schlagzeilen der Presse geraten.

Prachtbeispiel für eine am Schluss schnell endende Spielerkarriere ist der argentinische Ex-Profifußballer Maradonna, welcher dem Fußball sehr viel zu verdanken hatte, jedoch vor einiger Zeit wegen Drogenhandels und Drogenmissbrauchs seine bis dahin bilderbuchartige Karriere abbrechen musste. Es ist nicht leicht, mit so viel Ruhm und Geld fertig zu werden, Die Normalität des Menschseins geht oft verloren, der Bezug zur Wirklichkeit ist nicht mehr vorhanden. Das ist manchmal die Kehrseite von Erfolg und Popularität! Auch Spieler wie Basler zum Beispiel sind in dieser Hinsicht sehr gefährdet.

Trotzdem bleiben solche, wie die hier genannten Persönlichkeiten – auch wenn sie teilweise mit Skandalen behaftet waren und sind – in der Erinnerung vieler Millionen von Anhängern dieser wohl berühmtesten Sportart, sei es, dass sie persönliche Erinnerungen an spektakuläre Sportereignisse mit ihnen verbinden, sei es, dass die Medien an sie erinnern.